Wahlprüfsteine "Nachgefragt und beim Wort genommen" 2014

Die Linke

Für Die Linke haben am Speeddating teilgenommen:

 

Anja Krimmling-Schöffler und Daniel Möbius

 

Die Linke

 

Und das sind ihre Antworten auf eure Wahlprüfsteine:

 

  • Schulprojekte und Schulausstattung
  • Kinder- und Jugendarbeit, Vereine und Ehrenamt
  • Miteinander leben und voneinander lernen
  • Natur und Umwelt
  • Straße und Verkehr, öffentliche Plätze
  • Veranstaltungen und Konzerte

 

Schule, Schulprojekte, Ausstattung der Schule, Schulhof, Sportplatz, Turnhalle

Frage 1: Wie stehen Sie zu einem kostenfreien W-LAN-Zugang für Schüler_innen in der Schule?

So einem Anliegen kann ich grundsätzlich offen gegenüber stehen. Vor allem mit dem Hintergrund, dass die neuen Medien einen immer größeren Teil unseres Lebens einnehmen. Eine Vision ist ein papierloses Klassenzimmer zu etablieren. Wir möchten freies WLAN aber in der gesamten Stadt für alle ermöglichen und dies mit der Unterstützung aus der lokalen Wirtschaft zeitnah umsetzen.

Frage 2: Was werden Sie dafür tun, damit alle halleschen Schulen über eine Sporthalle am Schulgebäude verfügen, welche auch benutzbar sind?

Im Rahmen des Stark III Förderprogrammes werden nicht nur Schulen saniert, sondern auch die dazugehörigen Turnhallen. Die Stadt muss dafür die nötigen Eigenmittel bereitstellen. Bisher wurden Sanierungen immer zusammen vorgenommen. Wir haben ein Interesse daran, dass die in den letzten Jahren entstandenen Sportstätten auch vom Breitensport (Vereinen) genutzt werden können. Der Sanierungsbedarf der Sportstätten in Halle ist weiterhin hoch und wird Thema bleiben. Die Kommunikation muss an dieser Stelle auch mit dem Stadtschülerrat vertieft werden.

 

Kinder- und Jugendarbeit, Jugendclubs, Vereine & Ehrenamt

Frage 1: Was gedenken Sie zu tun, um der Langeweile Jugendlicher vorzubeugen? Welche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche werden Sie unterstützen?

Kinder und Jugendliche lassen sich ungern zu Sachen zwingen, deshalb sollte man statdtteilbezogene Angebote schaffen, die offen und ungezwungen sind. Soziokulturelle Einrichtungen in jedem Stadtteil von Halle sollten ein Ziel des neuen Stadtrates sein. Wir möchten aber auch ein gewisses Stück Eigeninitiative und Selbstorganisation übertragen, damit sich keine Langeweile einstellt, sondern im Gegenteil kreative Ideen individuell umgesetzt werden können.

Frage 2: Werden Sie Jugendclubs für Jugendliche unterstützen und fördern, die als „Auffangstationen“ dienen können und den Jugendlichen einen geschützten Rückzugsort bieten?

Zu dieser Frage ein deutliches Ja! Es ist für jedes Alter wichtig einen Rückzugsort zu haben. Und wenn das, aus welchen Gründen auch immer nicht das eigene Zuhause ist, dann sind wir für Kinder und Jugendliche verantwortlich, solche Räume bereitzustellen. Es ist eben nicht nur wichtig altengerechtes Wohnen vorzuhalten, sondern auch der jüngeren Generation zu zeigen, dass wir sie brauchen und wir ihre Belange ernst nehmen und uns damit beschäftigen.

Frage 3: Was können Sie als Kommunalpolitiker_in tun, um Jugendlichen eine besser auf ihre Interessen und Fähigkeiten zugeschnittene Berufsausbildung gewährleisten zu können?

Die Berufswahl ist eine wichtige Entscheidung, da sie für einen ganzen Lebensabschnitt und vor allem für sich selbst getroffen werden muss. Jugendliche bei dieser Entscheidung  zu beraten, damit sich später keine Enttäuschung einstellt, ist eine wichtige Aufgabe, die neben den Eltern und Freunden auch von der Stadt geleistet werden kann. Es gibt viele gute Ansätze wie zum Beispiel: Boys und Girls Day; Schnupperangebote der Universität, Tag der offenen Tür und Berufsberatungen. Eine bessere Vernetzung kann durch die Stadt Halle in Projekten erreicht werden. Auch die Stadtverwaltung und die vielen kommunalen Unternehmen können verstärkt Schülerpraktika zur Berufsorientierung anbieten.

Frage 4: Was werden Sie für den Erhalt und die Förderung von Sport-, Musik- und Kulturvereinen tun, sodass sich auch Jugendliche aus sozial schwachen Familien eine Mitgliedschaft leisten können?

Mit großer Sorge sehen wir, dass auch in Halle die Kinderarmut zunimmt und die Chancengleichheit nicht mehr für alle Kinder und Jugendlichen gegeben ist. Es gibt heute schon Unterstützungen für die Familien, die in Notsituationen sind, zum Beispiel für Klassenfahrten und Migliedsbeiträge für Vereine. Der bürokratische Aufwand dahinter ist enorm, so dass der eine oder andere davor zurückschreckt und keine Unterstützung beantragt. Die LINKE will dieses Verfahren vereinfachen und im Halle-Pass konzentrieren, so dass nur noch dieser bei Ermäßigung vorgezeigt werden muss (diskriminierungsfreier Zugang). Die Ermäßigungen, die es heute schon gibt wie beim Konservatorium, in der Schwimmhalle und im Zoo müssen unbedingt finanziell gesichert werden. Ein wichtiger Punkt bei diesem Thema ist auch, dass die Unterstützungen für Vereine auf dem heutigen Niveau beibehalten werden.

Miteinander leben und voneinander lernen (Migration, Integration, Inklusion)

Frage 1: Werden Sie sich für die Einrichtung eines Generationentreffs einsetzen? Wie?

Initiativen für generationsübergreifende Angebote sollten von der Stadt unterstützt werden. Unterstützen heißt nicht immer finanzielle Mittel bereitstellen, sondern es können auch Räume angeboten werden. Es gibt in der Stadt Halle durchaus schon Mehrgenerationenhäuser. Spontan fallen mir die Pusteblume in Halle-Neustadt, das Familienzentrum Schöpfkelle auf der Silberhöhe und das Jugend- und Kompetenzzentrum St. Georgen in Glaucha ein. Ich weiß auch, dass diese Häuser sehr gut besucht sind. Darum sollte auch der zukünftige Stadtrat sich zur Aufgabe machen diese zu erhalten. Zusätzliche Generationentreffs sollten sich an den Bedürfnissen der Bürger*innen orientieren und von den Stadträten positiv begleitet werden.

 

Frage 2: Welche Schritte werden Sie unternehmen, um eine bessere Integration all der unterschiedlichen Menschen, die in Halle leben, in Schulen und Kindergärten zu fördern?

In unserer Stadt leben Menschen unterschiedlichster Herkunft und sind eine Bereicherung in menschlicher kulturell er und wirtschaftlicher Sicht. Ein respektvoller Umgang und gesellschaftliches Miteinander in Anerkennung ist für DIE LINKE selbstverständlich. Wir unterstützen Initiativen und Aktionen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, wie zum Bsp. „Demokratie macht Schule“, „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Wir sind auch für die Fortführung im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes und Unterstützung von Aktivitäten zur Ausgestaltung des HALLIANZ Jugendfonds. Weiterhin wollen wir das ehrenamtliche Engagement in der Jugendarbeit durch Bereitstellung einer angemessenen finanziellen Ausstattung und der Pflege der Anerkennungskultur für Aktive fördern. Die LINKE möchte ein gesellschaftliches Klima ohne Diskriminierung schaffen, dabei sind  Antirassistische Standards im Sport, insbesondere im Kinder- und Jugendsport und im Bereich der Fankultur zu etablieren.
Integration ist ein weites Feld und muss als vielseitiger Prozess verstanden werden, deshalb wollen wir den Ausländerbeirat stärken und daraus langfristig einen Integrationsbeirat entwickeln.
Ein anderer wichtiger Aspekt der Integration ist die Barrierefreiheit auch diese muss eine durchgängige Beachtung finden und sich in Kinder-, Familien- und Seniorenfreundlichen Wohnumfelden widerspiegeln.

Frage 3: Inwiefern spielt der Austausch bzw. das Kennenlernen verschiedener Kulturen eine Rolle in Ihrer politischen Arbeit?

Ich bin sehr neugierig und habe großes Interesse an anderen Kulturen. Ein schönes Projekt in dieser Stadt ist die Nacht der Migrantenvereine, die ich jedem empfehlen kann. Man hat die Möglichkeit in kürzester Zeit, ganz viele Migrantenvereine kennenzulernen die sich über die ganze Stadt erstrecken. Es gibt dafür an diesem Abend einen Bustransfer, bei dem auch während der Fahrt zu den unterschiedlichen Vereinen, viel Wissenswertes vermittelt wird. Vor allem die kulinarischen Köstlichkeiten an jeder Station und die herzliche und warme Atmosphäre runden die ganze Sache ab und lassen es zu einprägsamen Begegnungen werden. Ich werde auch in Zukunft derartige Angebote wahrnehmen und bin dann gern Multiplikator, um andere darauf aufmerksam zu machen.

Natur und Umwelt

Frage 1: Setzen Sie sich für mehr Grün und mehr Bänke auf dem Schulhof ein? Wo sehen Sie für sich als Kommunalpolitiker_in Gestaltungsmöglichkeiten?

Es ist wichtig, dass sich Schüler*innen in ihren Pausen optimal erholen können - mehr Grün und Sitzmöglichkeiten würden durchaus dazu beitragen. Motivation kann durch viele Dinge entstehen. Ein Teil der Schulhofgestaltung kann von den Schülern als Projektarbeiten sogar selbst umgesetzt werden, dafür  muss ein finanzieller Rahmen geschaffen und Projektpartner gefunden werden.

 

Frage 2: Unterstützen Sie regionalen Gemüse- und Obstanbau? Wie gedenken Sie dies zu tun?

Ich ganz persönlich unterstütze ihn, indem ich beim Einkaufen direkt darauf achte, wo bestimmte Produkte herkommen. Ich weiß, dass es einmal im Monat auf dem Hallmarkt einen Biomarkt gibt, der in der Zeit von 16:00-20:00 Uhr stattfindet und regionale Angebote vorhält. Man kann schauen, wie hoch dieser frequentiert ist und ob man den Händlern zusätzliche Zeiträume anbietet.
Aber auch anderen Projekten, die sich mit regionalen Produkten/ Produktion beschäftigen, stehe ich offen gegenüber.

Straße und Verkehr (Schulweg), öffentliche Plätze

Frage 1: Sehen Sie den Bedarf, dass es mehr öffentliche Plätze gibt, wo Jugendliche willkommen sind? Werden Sie sich dafür im Stadtrat stark machen?

Das ist eine Frage, die ich gern ein wenig konkretisiert haben möchte. Gibt es Plätze auf den Jugendlichen nicht willkommen sind- und wenn ja wie äußert sich das? Ich bin dafür, dass es möglichst viele Plätze gibt, die auch generationsübergreifend genutzt werden können.

 

Frage 2: Warum werden Spielplätze abgerissen, ohne die Kinder zu fragen (z.B. am kleinen Teich)? Welche Alternativen sehen Sie, Spielplätze zu erhalten und zu modernisieren, obwohl die städtische Kasse dies scheinbar nicht zulässt?

Es gibt eine Spielplatzkonzeption: in dieser Konzeption sind alle Spielplätze der Stadt aufgelistet. Die Sperrung von Spielplätzen hat immer Gründe, da Spielgeräte Standards erfüllen müssen. Wenn von den Spielgeräten Verletzungsgefahren ausgehen, müssen Sperrungen vorgenommen werden, da sicherheitsrelevante Aspekte im Vordergrund stehen. Es gibt von der Stadtverwaltung eine Prioritätenliste, in der festgelegt wurde, was an welchem Spielplatz zu sanieren ist und wie wichtig das ist. Ein Vorschlag wäre, ähnlich wie Springbrunnen-Patenschaften, Firmen etc. anzufragen, ob sie bereit wären eine Spielplatzpatenschaft zu übernehmen. (Projekt zur Spielplatzpatenschaft gibt es von der Freiwilligen-Agentur, allerdings nicht mit finanzieller Unterstützung).

 

Frage 3: Können Sie sich vorstellen, Schüler_innen kostenlose Parkplätze während ihrer Schulzeit und in der Nähe ihrer (Berufs-)Schulen zur Verfügung zu stellen? Was werden Sie dafür tun?

Ich bin ehr dafür den Nahverkehr kundenfreundlich und passend für alle zu gestalten. Natürlich ist mir bewusst, dass viele auch außerhalb von Halles Stadtgrenzen wohnen und für diese sollten Möglichkeiten zum Parken geschaffen werden, die den Ansprüchen gerecht werden. Vor allem denke ich dabei an Park and Ride Service und wie man diesen optimieren kann.

 

Veranstaltungen und Konzerte

Frage 1: Haben Sie Maßnahmen geplant, um das Charlottencenter als kulturellen Treffpunkt für Jugendliche zu erhalten? Welche?

Momentan gehört das Charlottencenter einem privaten Investor, so dass der Stadtrat keinen Zugriff darauf hat und somit auch keine Gestaltungsmöglichkeiten offenliegen. Durchaus ist es aber vorstellbar, dass auch in Zukunft wieder mehr Leben dort einziehen kann evtl. durch Kunstprojekte, Ausstellungsräume etc.

 

Frage 2: Wie werden Sie sich dafür einsetzen, ein kulturelles Angebot (z.B. mehr Open-Air-Partys) zu schaffen, um die Stadt attraktiver für Jugendliche zu machen?

Kulturelle Angebote müssen für alle vorgehalten werden. Das ist ein Teil der Bildung und Aufgabe der Kommune. Die Angebote in unserer Stadt sind vielfältig, und sprechen verschiedene Menschen an
Das kulturelle Angebot so wie es insbesondere für Jugendliche vorhanden ist, wollen wir erhalten (hier denke ich vor allem an das Thalia Theater) und neue Projekte unterstützen, dazu gehört z. Bsp. die Freiraumgalerie und die Kindergalerie Nepomuk.
Um auf das Thema Open-Air -Partys einzugehen, würde ich an die Bühne auf der Peissnitz denken, aber bin hier für Vorschläge offen, die wir dann als Linke im Stadtrat gern auch einbringen werden.

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