Pressemitteilung

Bundesweites Netzwerk Friedensbildung gegründet – Erster regionaler Fachtag für 4. März in Halle/Saale angekündigt

Am 14. Januar 2017 hat sich in Frankfurt am Main das „Bundesweite Netzwerk Friedensbildung“ gegründet und eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. “Wir wollen die Friedensbildung in Deutschland fachlich und politisch stärken“, erklärte Ilka Hoffmann, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für die GründerInnen, „das ist bitter notwendig angesichts der weltweiten Kriege und Konflikte und nicht zuletzt angesichts der zunehmenden Präsenz der Bundeswehr im Bildungswesen.“
Das Gründungstreffen diente dem ersten Austausch über Aufgaben und konkrete Aktivitäten. „Die theoretische Überprüfung der Praxis der Friedensbildung und die praktische Umsetzung der Theorien von Friedensbildung sind zwei Beispiele für mögliche zukünftige Vorhaben des Netzwerks“, so Kai-Uwe Dosch, Vertreter des Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegenerInnen (DFG-VK).
Zuvor hatte Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann von der Katholischen Fachhochschule Aachen in seinem Vortrag über die „Förderung des Friedens in unfriedlichen Zeiten und Strukturen“ das Spannungsfeld von Praxis und wissenschaftlicher Fundierung analysiert. „Die praktische Friedenspädagogik läuft Gefahr, einige Dilemmata zu übersehen, wenn sie nicht auch theoretische Perspektiven im Blick hat“, sagte Frieters- Reermann und verwies etwa auf die Komplexität von Gewalt- und Konfliktdynamiken, von (interkulturellen) Lerngruppen und Lernprozessen.


Christof Starke, Vertreter des Netzwerks Friedensbildung Mitteldeutschland und Vorstandsmitglied der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF): „Nicht nur neue Bewegungen, sondern auch neuere Forschungen zeigen: die Themen und fachlichen Konzepte der Friedensbildung haben viel Potenzial für aktuelle Fragestellungen und sollten wesentlicher Bestandteil in der Bildungsarbeit wie auch in der Aus- und Fortbildung von PädagogInnen sein. Hierzu wollen wir beitragen.“

Zur Gründungsveranstaltung waren Vertreterinnen und Vertreter friedenswissenschaftlicher, friedensbewegter, gewerkschaftlicher und kirchlicher Verbände sowie regionaler Netzwerke der Friedensbildung gekommen.
Weitere interessierte Organisationen und Verbände sind zur Mitgliedschaft und Mitarbeit im neuen Netzwerk eingeladen.

Eines der regionalen Netzwerke ist auch das „Netzwerk Friedensbildung Mitteldeutschland“, das Friedensbildung in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen bündeln und stärken möchte. Für den 4. März hat es den ersten regionalen Fachtag in Halle/Saale angekündigt. Mit einem Fachvortrag und verschiedenen Workshops soll ein Überblick über die bestehende Friedensbildung gegeben und diese weiter entwickelt werden.


Kontakt zum bundesweiten Netzwerk ist möglich über:
Bernd Rieche, Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V. (AGDF), Tel. 0228 3867967,
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Martina Schmerr, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – Hauptvorstand, Tel. 069 / 789 73-322,
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Informationen und Kontakt zum regionalen Netzwerk in Mitteldeutschland: http://friedensbildung-mitteldeutschland.de
Christof Starke (Friedenskreis Halle e.V.) – Sprecher des Netzwerks Friedensbildung Mitteldeutschland
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