2009 - OC Jajce erlebt schwierige Zeiten

Das Jugendzentrum Jajce hat im vergangenen Jahr viele Höhen und Tiefen durchlebt. Personal- und Räumlichkeitenwechsel (vom Museumsgebäude über das alte Gymnasium in der Altstadt, in dem der Friedenskreis Halle die ersten Bausteine des jetzigen Jugendzentrums gesetzt hatte, bis hin zu privaten Räumen) haben die Arbeit der einzigen aktiven Jajcer Jugendorganisation stark erschwert. Zusammen mit der Zeitungsredaktion „Senzor“ in einem Zimmer zu arbeiten, erinnert sie an die Anfänge, an die Gründungszeiten.

Vor ein paar Monaten kehrte der erste Geschäftsfürer, Samir Agic, zurück ins OC Jajce. Samir ist bei den Bürgern Jajces sehr bekannt als eine positive, ehrliche und kreative Person, die immer bereit ist, Projekte für die lokale Gemeinschaft zu unterstützen. Angesichts der derzeitigen schwierigen Situation des Jugendzentrums von Jajce fragen wir ihn nach seiner Sicht der Situation und nach seinen Plänen:


„Das Jugendzentrum hat 2008 eine Reihe von Veränderungen erlebt, wobei der Personalwechsel am deutlichsten war. Durch das Fortgehen von mir und kurz danach auch von einem zweiten Gründungsmitglied der Organisation, Irina Jaranovic, verlor das OC seine „Mittelachse“. Damit meine ich diejenigen, die wussten, warum das OC Jajce gegründet wurde, was sein Programm und seine Arbeitsmethodik sind, wie man Jugendprogramme am besten organisiert und durchführt. Das neue Leitungsteam hatte nicht genug Zeit und Wissen, um die Arbeit auf dem gleichem Level fortzusetzen. Was folgte, war zwangsläufig ein Rückgang in der Qualität der Vereinsarbeit.

Leider wurde alles noch schlimmer, als wir im November letzten Jahres die Räumlichkeiten im Museumsgebäude verloren und neue Räume für die Organisationsarbeit finden mussten. Die Stadtverwaltung wollte das Jugendzentrum nicht mit neuen Räumen unterstützen. Ohne diese grundlegenden Bedingungen konnte man nicht erwarten, dass das OC Jajce seine Tätigkeiten mit der gleichen Intensität fortsetzt.

Dies waren auch die Hauptgründe für meine Rückkehr als Leiter der Organisation. Als ich die Einladung für meine Rückkehr in den Vorstand des OC Jajce bekam, befand sich das Zentrum schon im alten Gymnasiumsgebäude in der Altstadt, welches das OC Jajce vom Denkmalschutzverein zur Verfügung gestellt bekommen hatte - allerdings ohne Strom-anschluss. Weil es dadurch auch keine annehmbaren Arbeitsbedingungen gab, waren wir gezwungen, eine neue Lösung zu finden.

Wir entschieden uns, ein Büro privat zu mieten, damit wir unsere Administrationsarbeit wiederherstellen konnten und können uns heute darüber freuen, dass sich sich das Jugendzentrum wieder auf einem guten Weg befindet.

Wir haben ein stabiles Personalmanagement erreicht, zu dem ein Geschäftsführer, eine Verwaltung und ein Projektmanager gehören, und wir erwarten, bis zum Ende des Jahres 2009 eine vollkommen stabile Organisation zu erreichen und neue Kinder- und Jugendprogramme anzubieten, was die Jajcer Kinder und Jugendlichen kaum erwarten können.

Derzeit konzentrieren wir uns auch auf internationale Projekte. Das OC Jajce ist Mitglied in mehreren internationalen Netzwerken von Jugendverbänden. Wir haben das Privileg, mehrere internationale Projekte als Vertreter für Bosnien und Jajce umzusetzen. Wir bemühen uns weiterhin, den Jugendlichen in diesem Sommer die Teilnahme an internationalen Jugendcamps und Jugendaustauschprogrammen zu ermöglichen, wo sie junge Menschen aus anderen Kulturen treffen können und neue Länder Europas besuchen.

In diesem Zusammenhang bieten wir die Möglichkeit zur Teilnahme am „Euro-Camp“ in Deutschland für die Dauer von drei Wochen im Juli. Dieses Jahr haben wir zwei junge Menschen aus Jajce dorthin entsendet. Wir bieten sowohl ein Jugendsommerlager in Sombor, Serbien, als auch einen Freiwilligendienst in den Niederlanden an. Ich möchte besonders auch auf ein Medien- Projekt in Jajce hinweisen, das im Sommer 2009 in Zusammenarbeit mit der schwedischen Organisation „Creative Force“ und mit Unterstützung des „Balkan Media House“ aus Belgrad gelaufen ist.

Das Projekt für junge Interessierte aus Jajce hatte Bildung im Bereich der Medien- und Filmindustrie zum Ziel. Unter der Leitung von professionellen Filmemachern, die schon viele Jahre in der Kunst des Films aktiv sind, lernten sie medientechnische Geräte und Tätigkeiten kennen.

Außerdem glauben wir, dass auch das Magazin „Senzor“ ein wichtiges Projekt ist, das wir weiterhin unterstützen, und viele von uns waren erfreut, dass die Schweizer Partnererneut seine Bereitschaft, die Sensoren und ein Freund, nicht nur für junge Menschen und Kinder zu unterstützen, sondern auch die Gemeinde Jajce.

Wir sind stolz, dass dieses lokale Infomagazin schon volle vier Jahre herausgebracht wird.
Zur Zeit arbeiten wir intensiv an der Vorbereitung von verschiedenen Events. Unser Wunsch ist, Kindern und Jugendlichen auf kulturellen Veranstaltungen zu zeigen, was wir tun, und die Vorteile unserer Aktivitäten zu präsentieren.

Was die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden in Jajce angeht, so kann ich sagen, sie ist wirklich fantastisch. Vor kurzem waren wir Partner im Projekt DRC, das von der NRO „Victoria 99.“ implementiert wurde. Der Grund, dass wir nie Schwierigkeiten mit der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen hatten, ist, dass unser Jugendzentrum jede Initiative unterstützt, die das Bild von Jajce verbessert.

Vor allem dank „Senzor“ nahmen wir in den letzten Jahren an einigen Schreibwettbewerben der Jajcer Gemeinde teil.

Ich muss aber leider sagen: Eine Unterstützung des OC Jajce durch die lokale Gemeinde ist nicht vorhanden. Im April hatten wir ein Treffen mit dem Bürgermeister. Wir sprachen über die Probleme des Jugendzentrums mit Schwerpunkt auf der Unterstützung für „Senzor“. Das Gespräch blieb erfolglos. Dieser Tage, als wir versuchten, den Dienst «Städtebau» anzufragen, was mit unserer Anfrage nach neuen Räumen ist, bekamen wir die Antwort: die Gemeinde hat für uns keine neuen Informationen.

Ich persönlich bin enttäuscht von der Ignoranz einer Gemeinde, für die das OC in den letzten Jahren gearbeitet und ihre Freunschaft bewiesen hat. Es ist für mich inakzeptabel, dass in einer Stadt, in der mehr als 50% der Räume leer stehen, kein Platz für ein Jugendzentrum ist. Es tut mir leid, zu wissen, dass sich ein gutes Verhältnis verschlechterte und wir nicht daran schuld waren.

Doch das Zentrum Center arbeitet immer noch und wird weiter arbeiten, solange es Menschen gibt, die uns akzeptieren, zum Wohle der Kinder und Jugendlichen!

Samir Agic