29.11.2012

Abendveranstaltung am 29.11.: Vortrag von Kerstin Kastenholz "Mit Kunst und kreativen Methoden für den Frieden aktiv!"

Mit der Überschrift „Mit kreativen Methoden für den Frieden“ eröffnete Kerstin Kastenholz, Geographin und Mediatorin, ihren Foto-Vortrag über die Friedensarbeit in Peru und Kambodscha. Rund 25 Interessierte besuchten an einem regnerischen, kalten Donnerstagabend die Veranstaltung in der Freiwilligen Agentur in Halle. Kerstin Kastenholz die von 1999 bist 2007 für den Zentralen Friedensdienst (ZFD) in Peru und ab 2008 für „Youth forn Peace“ in Kambodscha arbeitete, berichtete und präsentierte Bilder über ihre Arbeit mit damaligen Kinderwaisen, Künstlern, Menschenrechtsaktivisten und Opfern der hiesigen Kriegsregionen.


Peru stand noch vor 30 Jahren im Bürgerkrieg, wo Maoisten für ca. 70.000 Opfer, vorwiegend die quechuasprachige, indigene Bevölkerung, verantwortlich sind. Speziell in der Region um Ayacucho, wo heute immer noch hinterbliebene Frauen ihre Angehörigen in Massengräbern suchen, arbeitete Kerstin Kastenholz unter Anderem als Beraterin und als Bindeglied zwischen Behörden und Bevölkerung. Bewegend waren immer wieder die Fotos, auf denen Frauen die ununterbrochen und nie müde wirkend, nach ihren Hinterbliebenen suchen, zu sehen waren.

Sie selbst beschrieb ihre Arbeit als Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit bei der auf die Bedürfnisse der Opfer eingegangen wird und mit ihnen kreativ in Form von Museen, Kunstausstellungen oder Konzertveranstaltungen an Geschehnisse zu erinnern und präventiv zu wirken. In der Region um Ayacucho befinden sich heute mehrere Erinnerungsmuseen die zum größten Teil mit internationalen Fördergeldern errichtet wurden.


Im Kambodscha fielen den roten Khmer von 1975 bis 1979 nach Schätzungen etwa 1,7 bis 2,2 Millionen Kambodschaner zum Opfer. Katrin Kastenholz arbeitete ab 2008 in Phnom Penh, in der Gedenkstätte Poul – Sleng, dem damaligen größten Gefängnis der roten Khmer als Friedenspädagogische Fachkraft. Ihre Aufgaben bestanden darin die Tabuisierung des Genozids in Kambodscha aufzuheben, einheimische Mitarbeiter friedenspädagogisch auszubilden, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und Jugendliche in Form von Workshops oder Seminaren aufzuklären.

 

Fotos auf denen zum Beispiel Kinder und Jugendliche kreativ einen Plan der Gedenkstätten malten oder das Treffen älterer und jüngerer Generationen zu einem Intergenerationenaustausch in Buddhistischen Pagoden boten einen Eindruck in die Arbeit von Kerstin Kastenholz.

Danilo Raaymann