Pressemitteilung von Betroffenen eines rechten Angriffs durch Teilnehmende der sogenannten Montagsdemo von Neonazi Sven Liebich – 06. April 2021 –

Nach Angriff am 8. März: Gegen die Normalisierung von rechter Gewalt! 

Am Abend des 8. März - dem internationalen feministischen Kampftag - ist eine feministische Gruppe von 4 Personen aus der sogenannten „Montagsdemo“ um den Neonazi Sven L. heraus angegriffen worden. Die Gruppe war mit dem Fahrrad unterwegs und fuhr ein Stück über den Marktplatz. Spontan verliehen sie im Vorbeifahren an der Versammlung ihrem Protest verbal Ausdruck. Daraufhin rannte eine Person aus der Demonstration den Radfahrer:innen hinterher und stoppte die hinterste Radfahrerin aggressiv, nachdem Sven L. auf der Demonstration "holt sie runter" in sein Mikrofon gerufen hatte.

Nur durch das Eingreifen der Polizei ließ der Angreifer von der Betroffenen ab. Polizeibeamte äußerten den Betroffenen gegenüber dann jedoch mehrmals, dass diese den Angriff aus der „Montagsdemo“ durch ihr Auftreten selber verursacht hätten: "Das hätten Sie sich vorher überlegen sollen".

Damit trug die Polizei genau zu dem Narrativ bei, das die Teilnehmer:innen der "Montagsdemos" verbreiten wollen: Nämlich alle einzuschüchtern, die gegen sie ihre Stimme erheben.
Der Vorfall war nicht der erste dieser Art. Schon lange gehen von den „Montagsdemos“ Beleidigungen und Angriffe gegen Menschen aus, die die Teilnehmer:innen der Demos als Gegner:innen begreifen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich die Situation aber deutlich verschärft, weil mehr Veranstaltungen auf dem Markt stattfinden, von denen die Gefahr solcher Angriffe ausgeht.
Der Marktplatz in Halle wird dadurch zeitweise zu einem gefährlichen Ort für einen Teil der Einwohner:innen. Diese Situation darf in einer demokratischen Gesellschaft nicht zur Normalität werden. Der Marktplatz muss endlich ein sicherer Ort für alle Hallenser:innen sein -  rechte Gewalt darf nicht normalisiert werden!

 

Bei dieser Pressemitteilung handelt sich nicht um eine Mitteilung des Friedenskreis Halle e.V.. Bei Interesse leiten wir Anfragen an die Betroffenen gerne weiter.

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