28. Oktober 2014, Kommentar der AGDF
AGDF kritisiert EKD-Stellungnahme „UN-Mandat für Einsatz gegen IS-Terror“
Kommentar zur friedensethischen Stellungnahme des Rates der EKD zum UN-Mandat für den Einsatz gegen den IS-Terror: Das Leitbild des Gerechten Friedens ist die politische Handlungsoption der Kirchen
In der Resolution der AGDF-Mitgliederversammlung vom 27.9.14 heißt es u.a.:
"Wir bedauern, dass in der friedensethischen Stellungnahme des Rates der EKD zum UN-Mandat für den Einsatz gegen den IS-Terror der Fokus auf die Option der Waffenlieferung und Militärintervention gelegt wird. Sie steht damit in der Tradition kirchlicher Stellungnahmen, in denen militärgestütztes, staatliches Handeln letztlich legitimiert wird, ohne die Neuorientierung hin zum gerechten Frieden angemessen umzusetzen. Wir begrüßen, dass die EKD dem Schutz von Flüchtlingen hohe Bedeutung beimisst und ermutigen sie, sich für eine dem Verhältnis des Flüchtlingselends angemessene und zeitnahe Aufnahme von Flüchtlingen einzusetzen. Die Defizite der neuen EKD-Stellungnahme unterstreichen die Notwendigkeit, die kirchliche Friedensarbeit und den internen friedenstheologischen und friedensethischen Diskurs zu intensivieren."
Im Folgenden möchten wir die Einschätzung der AGDF-Mitgliederversammlung näher erläutern. Dazu prüfen wir zunächst die Argumente, die die militärische Gewalt legitimieren sollen anhand von vier Kriterien der EKD-Friedensdenkschrift. Wir halten sie für keineswegs erfüllt. Ferner prüfen wir die Argumentationslinien der Stellungnahme. Wir halten sie für nicht schlüssig. Vielmehr bleiben entscheidende Fragen offen. Abschließend führen wir aus, welche Erwartungen wir weiterhin an die EKD haben.