Angebote im Rahmen von "Zivil statt militärisch"

 

Raum für Frieden schaffen – gewaltfreie Konfliktprävention in Kamerun

 

Ziel und Inhalt: Seit 2010 gibt es in dem zentralafrikanischen Land Kamerun das Programm „Ziviler Friedensdienst“ (ZFD). Kamerun ist kein Land mit bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, dennoch haben latente Spannungen, Verstöße gegen Menschenrechte und fehlende Rechtsstaatlichkeit 2008 zu blutigen Jugendunruhen geführt. Der zivile Friedensdienst in Kamerun befasst sich vor allem mit der Situation von Jugendlichen, die zum einen wichtige Akteure für Frieden sind, zum anderen aber auch das Pulverfass schnell zur Explosion bringen können.
Dieser Bericht aus der Praxis des ZFD in Kamerun führt in Zivile Konfliktbearbeitung im Allgemeinen ein und stellt die konfliktpräventive Friedensarbeit in Kamerun vor.

Zielgruppe: Jugendliche ab 13 Jahren, Erwachsene

Format und Dauer: Vortrag oder Workshop, mind. 45 min

 

Friedensstifterinnen: Friedenspotentiale von Frauen in der zivilen Konfliktbearbeitung

 

Ziel und Inhalt: In vielen Ländern, in denen gewaltsame Konflikte herrschen, engagieren sich Frauen für aktive gewaltfreie Friedensarbeit. Sie sind nicht stärker von Konflikten betroffen als Männer, sondern anders. Aufgrund ihrer anderen sozialen Rolle können sie als Akteurinnen wichtige Aufgaben übernehmen, die für Männer schwer zugänglich sind. Oft erhalten Frauen jedoch nicht den notwendigen Zugang zu Entscheidungs- und Verhandlungsgremien, um ihren Weg der konstruktiven Konfliktbearbeitung sichtbar zu machen.

Anhand verschiedener konkreter Beispiele von Frauen in der zivilen Konfliktbearbeitung wird deren möglicher Beitrag für Frieden verdeutlicht: Ein Dokumentationsfilm aus Nordkamerun zeigt die Marginalisierung von Frauen in dieser Region aber auch deren Friedenspotential, die Peacewomen in Liberia haben mit ihrem gewaltfreien Widerstand einen wichtigen Beitrag zur politischen Lösung des lange Zeit herrschenden Bürgerkriegs beigetragen, die Biographien einzelner Frauen aus aller Welt zeigen individuelle Friedenswege. Dieses Bildungsmodul verdeutlicht, dass militärische Mittel nicht dazu geeignet sind, Ursachen von Konflikten zu bearbeiten. Gewaltfreie Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung setzen an den jeweiligen Realitäten des Konflikts an und haben so den Anspruch, der vorhandenen Komplexität schrittweise gerecht zu werden. 
Abhängig von der zur Verfügung stehenden Zeit und der Altersgruppe können nur einzelne oder mehrere Aspekte des Themas behandelt werden.

Zielgruppe: Jugendliche ab 15 Jahren, Erwachsene

Format und Dauer: Workshop, 180 min oder Projekttag

 

 

Jugend ohne Zukunft?

 

Ziel und Inhalt: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Kameruns ist unter 18 Jahre. Vollkommen im Gegensatz zu dieser Masse an jungen Menschen steht die Tatsache, dass Jugendliche in Kamerun kaum Möglichkeiten der Partizipation und der Mitbestimmung in ihrem Land haben. Steigende Jugendarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit führen dazu, dass viele Jugendliche ihre Rechte mit Gewalt einfordern oder das Land verlassen, wenn sie dazu Gelegenheit bekommen. Im Rahmen der Arbeit des Zivilen Friedensdienstes in Kamerun wurde 2009 ein Kurzfilm zu diesem Thema gedreht. Mit Hilfe von Theatermethoden beschäftigen wir uns mit den Protagonisten des Films, um einen Zugang zu der Realität Jugendlicher in Kamerun zu erhalten.

Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahren (Der Film ist auf Französisch mit englischen Untertiteln. Die Jugendlichen sollten eine der Sprachen gut beherrschen.)

Format und Dauer: Workshop, 180-240 min oder Projekttag

 

 

„Als die Bamiléké kamen und das ganze Land kauften“ - Konstruktion von Identität und Ethnizität als Konfliktfaktoren in afrikanischen Ländern


Ziel und Inhalt: Gruppeneinteilungen und -zugehörigkeiten auf dem afrikanischen Kontinent entsprachen vor der Kolonialzeit nicht den Einteilungsmustern europäischer Vorstellungen. Eine Angleichung an europäische „Standards“ und die damit einhergehende künstliche und starre Definition ethnischer Zugehörigkeiten in den entstehenden afrikanischen Ländern wirkt sich heute in vielen Konflikten konfliktverstärkend aus. In Kamerun, in Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) und in Rwanda waren und sind ethnische Zugehörigkeiten ein wichtiges Identitätsmerkmal,  aber auch häufig ein Grund - neben anderen - für gewaltsame Auseinandersetzungen. Die Bürgerkriege in Rwanda und Côte d'Ivoire haben gezeigt, dass ethnische Zuschreibung ein Instrument für massive Gewalt ist und war, diese Wirkung aber durch militärische Interventionen nur sehr begrenzt geschwächt werden konnte. Wenn Grundfragen wie die Identität von Menschen zu Konfliktfaktoren werden bedarf es ziviler Konfliktbearbeitungsmethoden, um an den Bedürfnissen der Menschen ansetzen zu können.   
Anhand der drei genannten Länder wird das Konzept von Ethnizität betrachtet und dessen Bedeutung für die jeweiligen vorhandenen Konflikte beleuchtet. 

Zielgruppe: Jugendliche ab 15 Jahren, Erwachsene

Format und Dauer: Workshop, 90-180 min oder Projekttag

 

 

Jugendarmut als Bedrohung für den Frieden


Ziel und Inhalt: Armut als singulärer Faktor zieht nicht zwangsläufig gewaltsame Auseinandersetzungen nach sich. Dennoch kann der enge Zusammenhang zwischen Armut und Gewalt bzw. Krieg nicht negiert werden. Ein Leben in sozialer Unsicherheit bedeutet oft, dass lebenswichtige Zugänge zu Gesundheits-, Bildungs- und Versorgungsleistungen nicht gewährleistet sind und ein Leben in Würde so gut wie unmöglich ist. In kriegerischen Auseinandersetzungen führt die soziale Unsicherheit und Rechtlosigkeit von Jugendlichen oft dazu, dass sie sich auf Seiten der Kriegsparteien als Kämpfer instrumentalisieren lassen.
In interaktiven Übungen werden wir versuchen, einen ersten Eindruck für die Realität Jugendlicher in afrikanischen Ländern zu erhalten. Anhand dieser Erfahrungen werden wir der Frage nachgehen, warum Jugendliche in  afrikanischen Ländern ihrem Missmut häufig mithilfe von Gewalt Ausdruck verleihen.

Zielgruppe: Jugendliche ab 13 Jahren, Erwachsene

Format und Dauer: Workshop, 90-180 min

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.